Pinolith - Der Newcomer aus Europa

Fundstellen & Vorkommen

Wer mehr über den Pinolith erfahren möchte, kommt an dieser Fundstelle nicht vorbei: Magnetsitbergbau Sunk/Hohentauern in der Steiermark. „Bruch im Sunk“, wie dieser genauer bezeichnet wird, bildet zusammen mit dem nur 2 km entfernten Graphitbergbau eines der Herzstücke der Hohentauern. Beide Bergbaue befinden sich im Tal, der Magnesitbergbau in der Sunk und der Gaphitbergbau auf der Triebener Seite.


Die Hohentauern verweisen mit ihrem Namen „Thauern“ auf ihren keltischen Ursprung. Übersetzen kann man es mit „ein Übergang im Gebirge“. Die Hohentauern sind mit 1.274 m Seehöhe das höchste Alpendorf. Die zwei stillgelegten Bergabbaugebiete von Magnesit- und Graphit beweisen, welch wertvolle und besondere Mineralien bis heute dort zu finden sind.


Kein Wunder, dass der einzigartige Pinolith genau dort entdeckt wurde und es bis jetzt in Österreich oder anderswo keine andere Fundstelle von diesem Stein gibt.

Magnetsitbergbau Sunk


Die von 1907 bis 1991 abgebaute Magnesitlagerstätte Sunk liegt in der klastisch beeinflussten marinen Karbonatgesteinen der Veitscher Decke der Grauwackenzone. In der Lagerstätte ist Spatmagnesit an drei Lager gebunden, zudem scheinen die einzelnen Magnesitlager in die alpidische Tektonik eingebunden zu sein. Zur Tiefe lösen sich die oberflächlich mit ca. 30 - 40° nach NW abtauchenden Lager in zylindrische und linsenartige Körper auf.


Zum allerersten Mal wird in der Geschichte des Bergbaus die Gewinnung von Magnesitsteins in Sunk um 1850 erwähnt. Allerdings dürfte dieses Magnetsitvorkommen auf eine weitaus längere Geschichte zurückblicken. Aus einem Dokument des Jahres 1641 geht hervor, dass bei der ausführlichen Beschreibung der Seitenpfeiler am Hochalter des Domes zu St. Stephan in Wien, von einem „schwartz und weiß gesprängtem Steijrischen Märbelstein“ die Rede ist. Hierbei kann es sich durchaus um den dort abgebauten Pinolith aus dem Sunk handeln.


Eine weitere Nennung erfolgte im Jahr 1865. Nach einem verheerenden Brand wurde das Stift Admont unter Einsatz des Pinolithsteines wieder hergestellt. Solche geschichtlichen Hinweise gibt es noch einige zu finden. Der eigentliche Bergbau in Sunk begann 1907 und kann auf eine wechselvolle Entwicklung zurückblicken. 1997 war jedenfalls Schluss. Da fand die endgültige „Heimsagung“ des Magnetsitbergbaus und die Lösung des Abbauvertrages mit dem Grundeigentümer statt.


Über all die Jahre wurden ca. 5.5 Millionen Magnesit, oftmals unter Einsatz des Lebens, dem Berg abgerungen.


Mit dem Pinolith tritt dieser faszinierende, geologische Ort wieder in Erscheinung, berichtet von seiner Vergangenheit und weist mit diesem „Edelweiß-Stein“ einen spannenden Blick in die Zukunft an. Denn eines ist klar, der Pinolith ist drauf und dran einer der „europäischen“ Schmuck- und Heilsteine zu werden und schenkt damit seinem Fundort mit seiner langen Geschichte jene Ehre, die Sunk und die Hohentauern mehr als verdienen.